Die Wende an der KT-Grenze:

Letzte Dinosaurier weichen den Säugetieren

 

The turning point at the KT-boundery:

Last Dinosaurs give way to the mammals

 

Protoceratops andrewsi (Creative Commons, the accuracy of this drawing is disputed) lived in the Upper Cretaceous, 70-75 millions ago. Protoceratops was approximately 1.8 meters in length and 0.6 meters high at the shoulder. A fully grown adult would have weighed less than 400 pounds (180 kg). The large numbers of specimens found in high concentration suggest that Protoceratops lived in herds. He lived at the same time like the little mammal Catopsbaatar:

 

Rekonstruktion des Dinosauriers Hypselosaurus priscus (ca. 12 m) von Prof. Dr. H. K. Erben, die er mir vor einigen Jahren für ein Buch zur Verfügung stellte. Das Saurierweibchen legt gerade Eier - rechts ein Eierschalen-Fragment aus Südfrankreich. Der große Pflenzenfresser  lebte nach Meinung Erbens noch nach dem KT-Ereignis (Kreide-Tertiär, jetzt Paläozän/Danium), also gleichzeitig mit dem kleinen Säugetier, das zu den Ptilodontidae gehört:

When the dinosaurs disappeared, the little mammals had a chance to adopt the world. And they did. A location with fossils of this transitional period is the Hell Creek Formation in Montana/USA. This formation is a division of rocks in North America dating to the end of the Cretaceous period some 65.5 million years ago. To find are parts of Ptilodontidae, a family of primitive mammals within the extinct order Multituberculata. Representatives are known from the Upper Cretaceous and Paleocene of North America. - The pictures show three of my fossils from Montana: a jaw (1.2 cm), a bone of a foot (0.4 cm) and a tooth (lower premolar, 0.3 cm). The picture above shows a reconstruction of the animal.

Als die Dinosaurier verschwanden, hatten die kleinen Säugetiere die Chance, die Welt zu übernehmen. Und das machten sie. Ein Fundort mit Fossilien dieser Übergangsperiode ist die Hell-Creek-Formation in Montana/USA. Diese Gesteinsformation in Nordamerika wird auf das Ende der Kreidezeit datiert, etwa vor 65,5 Millionen Jahren. Zu finden sind Teile von Ptilodontidae, einer Familie von primitiven Säugetieren der ausgestorbenen Ordnung der Multituberculata. Ihre Repräsentanten sind von der Ober-Kreide und dem Paläozän von Nord-Amerika bekannt. - Die Fotos unten zeigen drei meiner Fossilien von Montana: einen Kiefer (1,2 cm), einen Beinknochen (0,4 cm) und einen Zahn (unterer Prämolar, 0,3 cm). Das Bild oben zeigt eine Rekonstruktion des Tieres.

DER LANGSAME UNTERGANG DER  DINOSAURIER

THE SLOW DOWNFALL OF THE DISOSAURS

Die Vorstellung, dass die Dinosaurier und ihre Zeitgenossen am Ende der Kreidezeit sozusagen an einem Tag durch einen Impakt mit verheerender Wirkung vernichtet wurden, ist leicht eingängig und wird oft und gern wiederholt. Der Untergang der Dinosaurier und das allgemeine Artensterben, das zur neuen Welt der Säugetiere führte, war jedoch ein Millionen von Jahren währender Prozess mit zahlreichen Ursachen und Wirkungen. Darüber berichtete Peter Klepsch in einem Sonderheft der Zeitschrift „Fossilien“ auf ebenso kompetente wie anschauliche Art:

... Kritischer für die mesozoische Lebewelt wurde es dann im späten Alb, also vor gut 100 Millionen Jahren... Im Vorfeld der alpinen Gebirgsfaltungsphase drängten damals am Grunde des jungen Atlantiks heiße plutonische Gesteinsmassen and die Oberfläche und damit die Kontinente auseinander. Sie heizten die Ozeane auf, welche nun den Lebensraum der Landtierwelt drastisch einengten, umso mehr, als die Erdteile nach Jahrmillionen tektonischer Ruhe fast völlig flach erodiert waren.

Der Verlust an Grünflächen und Wäldern im Verein mit den unter Wasser aufgeschmolzenen Depots an „gefrorenem“ Kohlendooxid verstärkte in einem Rückkopplungsakt den Treibhauseffekt und steigerte die Meerestemperaturen stellenweise bis auf etwa 42 Grad Celsius!... Ichthyosaurier und Hochseekrokodile hielten der Überhitzung nicht stand und starben aus. Auf dem festen Lande versuchten einige Dinosaurier, sich mit einer Art Kühlsegel am Rücken zu helfen. Im Tropengürtel jener Zeit lebten nun bizarre Formen... Viel genützt haben diese Notlösungen allerdings nicht. Während die Ornithischier relativ ungeschoren davonkamen, ja sogar florierten, blieben von den Sauropoden anscheinend nur noch die gepanzerten Titanosauriden übrig, und mit dem Verschwinden dieser Fleischberge schlug auch den Carnosauriern die Stunde...

(Die Diskussion um das Massensterben an der KT-Grenze bekam festeren Boden,) als Alvarez und seine Schule mit der weltweiten abnormen Iridiumschicht just am Ende der Kreidezeit ein starkes Argument für einen abrupten und katastrophalen Angang der dominierenden Lebewelt jener Tage vorweisen konnten. Der Einsturz eines etwa 10 km großen Himmelskörpers hätte dieses seltsame Platinmetall auf die Erde gebracht. In Verbindung mit einer davon ausgelösten gigantischen Flutwelle, Flächenbränden und vor allem einem mindestens monatelangen „nuklearen Winter“ wurden den meisten Tieren jener Zeit die Nahrungsquellen entzogen...

(Trotzdem) gibt es aber noch weitere Kandidaten für den „Overkill“ vor 66 Millionen Jahren. Da ist einmal ein riesiger Lavastrom, der ein Drittel des indischen Subkontinents bedeckte... und ein weltweiter Rückzug des Meeressspiegels, der nicht nur viele Biotope zerstörte, sondern auch ohne Zweifel einen signifikanten Klimawechsel auslöste... (Der) Absturz eines Asteroiden im heutigen Golf von Mexiko... allein war aber wohl sicherlich nicht der einzige Urheber des Desasters. Weitere Geschosse aus dem All sind möglicherweise auch noch an anderen Punkten der Erde eingeschlagen, deren Spuren in den Ozeanen von den Magmaströmen der plattentektonischen Aktivitäten inzwischen verwischt wurden...

Merkwürdig unberührt blieb die Großtierwelt in den Flüssen und Seen, die Krokodile wie die Schildkröten.. und drei Meter lange Flussräuber (Choristoderen)... Einzig und allein die Süßwasserplesiosaurier blieben auf der Strecke. Warum? ... Ob der Abgang mancher Riesenformen wirklich so plötzlich vor sich ging, wie es den Anschein hat, wird gelegentlich bestritten. Hier und da kommen auch noch in Sedimenten des frühen Tertiärs die Knochen von Dinosauriern zum Vorschein, aber bisher noch nie ein zusammenhängendes Skelett. Es bleibt also offen, ob es sich um sekundäre Einbettung bzw. Umlagerung handelt oder Restfaunen doch eine ökologische Nische fanden.

Gekürzt aus: Peter Klepsch: „Dinosaurier – Neues Wissen über alte Tiere“, „Fossilien“-Sonderheft, Wiebelsheim 2006, S. 52-54.

Siehe auch: Uwe-M. Troppenz: „Wohin die Spuren führen“, Bd. 1,  Parchim 2014, S. 46-51.

Titelbild "Kosmos" 1986
 
(google translation)

The idea that the dinosaurs and their contemporaries were destroyed by a devastating impact one day at the end of the Cretaceous is easily catchy and often repeated. However, the downfall of the dinosaurs and the general extinction of species, which led to the new world of mammals, was a process of millions of years, with many causes and effects. This is what Peter Klepsch reported in a special issue of the magazine "Fossilien" in a way that is as competent as it is illustrative:

... It became more critical for the Mesozoic living world in the late Alb, ie more than 100 million years ago ... In the run-up to the alpine mountain folding phase, hot plutonic masses of rock pushed the surface and thus the continents apart at the bottom of the young Atlantic Ocean. They heated up the oceans, which now drastically narrowed the habitat of the land animal world, all the more as the continents of Earth had eroded almost completely flat after millions of years of tectonic calm.

The loss of green areas and forests, in combination with the repositories of "frozen" carbon dioxide fused under water, boosted the greenhouse effect and increased sea temperatures in some places up to about 42 degrees Celsius! ... Ichthyosaurs and high sea crocodiles did not survive the overheating and died out. On the land some dinosaurs tried to help themselves with a sort of cooling sail on the back. Bizarre forms now lived in the tropical belt of those times ... However, these emergency solutions did not prove much use. While the Ornithischians escaped relatively unscathed, and even flourished, only the armored Titanosaurids remained of the sauropods, and with the disappearance of these mountains of meat, the hour also struck the carnosaurs ...
 
(The discussion about the mass extinction at the KT border got firmer ground) when Alvarez and his school with the worldwide abnormal iridium layer just at the end of the Cretaceous could provide a strong argument for an abrupt and catastrophic approach to the dominant living world of those days. The collapse of a celestial body of about 10 km would have brought this strange platinum metal to Earth. In connection with a triggered gigantic tidal wave, wildfires and, above all, a "nuclear winter" lasting at least months, most of the animals of that time were deprived of food sources ...

(Still) there are other candidates for overkill 66 million years ago. There is a huge lava flow covering a third of the Indian subcontinent ... and a global sea-level retreat that not only destroyed many biotopes, but also caused a significant climate change without a doubt ... (The) crash of an asteroid in today Gulf of Mexico ... alone was certainly not the only author of the disaster. Other missiles from space may also have hit at other points on the Earth, whose traces in the oceans have been blurred by the magma currents of plate tectonic activity ...

Strangely untouched remained the large animal world in the rivers and lakes, the crocodiles like the turtles .. and three meter long river robbers (Choristoderen) ... Only the freshwater plesiosaurs remained on the track. Why? ... Whether the departure of some of the giant forms really went on so suddenly, as it seems, is occasionally denied. Here and there, the bones of dinosaurs also appear in sediments of the early Tertiary, but so far never a coherent skeleton. It remains unclear whether it is secondary embedding or rearrangement or residual faunas but found an ecological niche.

Edited from: Peter Klepsch: "Dinosaurs - New Knowledge about Old Animals", "Fossils" special issue, Wiebelsheim 2006, pp. 52-54.

See also: Uwe-M. Troppenz: "Where the traces lead", Vol. 1, Parchim 2014, pp. 46-51.

TRICERATOPS - EINER DER LETZTEN DINOSAURIER
TRICERATOPS - ONE OF THE LAST DINOSAURS

One of the last Dinosaurs was Triceratops. In my collection exists a fragment of his neck-frill (ca 8x3.5x2 cm). Here you can see the structure. Triceratops is a genus of herbivorous ceratopsid dinosaur that first appeared during the late Maastrichtian stage of the late Cretaceous period, about 68 million years ago in what is now North America. It is one of the last known non-avian dinosaur genera, and became extinct in the Cretaceous–Paleogene extinction event 66 million years ago.

Einer der letzten Dinosaurier war Triceratops. In meiner Sammlung befindet sich ein Fragment des Nackenschildes (ca. 8x3,5x2 cm). Hier könnt ihr die Struktur erkennen. Triceratops ist eine Gattung von Vogelbeckendinosauriern (Ornithischia) aus der Gruppe der Ceratopsia. Er ist einer der größten und bekanntesten Vertreter der Ceratopsidae, die durch ihre Hörner und ihren Nackenschild charakterisiert waren. Triceratops lebte am Ende der Oberkreide im heutigen Nordamerika.

      

Photos: Uwe-M. Troppenz (links) und Creative Commons (rechts).

66 MILLION YEARS AGO: TSUNAMI-LIKE WAVE KILLED FISH, MAMMALS AND A DINOSAUR

A meteor impact 66 million years ago generated a tsunami-like wave in an inland sea that killed and buried fish, mammals, insects and a dinosaur, the first victims of Earth’s last mass extinction event. The death scene from within an hour of the impact has been excavated at an unprecedented fossil site in North Dakota.

Berkeley News

66 million-year-old deathbed linked to dinosaur-killing meteor

Robert Sanders, Media relations| March 29, 2019

The beginning of the end started with violent shaking that raised giant waves in the waters of an inland sea in what is now North Dakota.

Then, tiny glass beads began to fall like birdshot from the heavens. The rain of glass was so heavy it may have set fire to much of the vegetation on land. In the water, fish struggled to breathe as the beads clogged their gills.

The heaving sea turned into a 30-foot wall of water when it reached the mouth of a river, tossing hundreds, if not thousands, of fresh-water fish — sturgeon and paddlefish — onto a sand bar and temporarily reversing the flow of the river. Stranded by the receding water, the fish were pelted by glass beads up to 5 millimeters in diameter, some burying themselves inches deep in the mud. The torrent of rocks, like fine sand, and small glass beads continued for another 10 to 20 minutes before a second large wave inundated the shore and covered the fish with gravel, sand and fine sediment, sealing them from the world for 66 million years.

This unique, fossilized graveyard — fish stacked one atop another and mixed in with burned tree trunks, conifer branches, dead mammals, mosasaur bones, insects, the partial carcass of a Triceratops, marine microorganisms called dinoflagellates and snail-like marine cephalopods called ammonites — was unearthed by paleontologist Robert DePalma over the past six years in the Hell Creek Formation, not far from Bowman, North Dakota. The evidence confirms a suspicion that nagged at DePalma in his first digging season during the summer of 2013 — that this was a killing field laid down soon after the asteroid impact that eventually led to the extinction of all ground-dwelling dinosaurs. The impact at the end of the Cretaceous Period, the so-called K-T boundary, exterminated 75 percent of life on Earth.

“This is the first mass death assemblage of large organisms anyone has found associated with the K-T boundary,” said DePalma, curator of paleontology at the Palm Beach Museum of Natural History in Florida and a doctoral student at the University of Kansas. “At no other K-T boundary section on Earth can you find such a collection consisting of a large number of species representing different ages of organisms and different stages of life, all of which died at the same time, on the same day.” (...)

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The researcher Larry Heaman with the actual fossil that now throws into questions the KT paradigm. He is sitting in front the laser ablation machine. Credit: Image courtesy of University of Alberta

ÜBERLEBTEN DIE DINOSAURIER IHR AUSSTERBEN UM 700.000 JAHRE?

Direct U-Pb dating of Cretaceous and Paleocene dinosaur bones, San Juan Basin, New Mexico

James E. Fassett, Larry M. Heaman & Antonio Simonetti
Geology (2011) 39 (2): 159-162.
https://doi.org/10.1130/G31466.1

Abstract

Vertebrate fossils have been important for relative dating of terrestrial rocks for decades, but direct dating of these fossils has heretofore been unsuccessful. In this study we employ recent advances in laser ablation in situ U-Pb dating techniques to directly date two dinosaur fossils from the San Juan Basin of northwestern New Mexico and southwestern Colorado, United States. A Cretaceous dinosaur bone collected from just below the Cretaceous-Paleogene interface yielded a U-Pb date of 73.6 ± 0.9 Ma, in excellent agreement with a previously determined 40Ar/39Ar date of 73.04 ± 0.25 Ma for an ash bed near this site. The second dinosaur bone sample from Paleocene strata just above the Cretaceous-Paleogene interface yielded a Paleocene U-Pb date of 64.8 ± 0.9 Ma, consistent with palynologic, paleomagnetic, and fossil-mammal biochronologic data. This first successful direct dating of fossil vertebrate bone provides a new methodology with the potential to directly obtain accurate dates for any vertebrate fossil.